Bildungskredite – Studium auf Pump?
Bildungskredite bieten Studierenden eine finanzielle Überbrückung, wenn das studentische Einkommen nicht zum Auskommen reicht. Ob staatliche Förderung, Bankkredit oder alternative Modelle – die Entscheidung für und Wahl eines Kredits sollte wohl überlegt sein.

Wenn mit BAföG, Jobben, Stipendien oder sonstiger Unterstützung die Kosten für das Studium nicht aufgewendet werden können, kann ein Bildungskredit eine Möglichkeit sein, das Studentenkasse zu füllen. Neben staatlichen Krediten gibt es auch Angebote von Banken und alternativen Finanzierungsmodellen, die auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten sind.
Formen von Krediten für Studierende
Ob Bildungskredit, Studienbeitragsdarlehen oder Studentenkredit - die Bezeichnungen werden nicht immer einheitlich für die jeweiligen Finanzierungsmöglichkeiten verwendet. Diese Formen von Krediten für Studierende gibt es:
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Staatlicher Bildungskredit:
Der Bildungskredit des Bundes wird über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergeben und ist speziell für fortgeschrittene Studierende gedacht. Die Förderung umfasst bis zu 7.200 Euro, die in monatlichen Raten von maximal 300 Euro ausgezahlt werden können.- Vorteile: Vergleichsweise geringe Zinsen, flexible Rückzahlung, unabhängig vom Einkommen der Eltern.
- Nachteile: Begrenzte Gesamthöhe, daher nicht für langfristige Finanzierung geeignet.
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Studienkredit:
Der klassische Studienkredit wird ebenfalls häufig von der KfW angeboten, aber auch von privaten Banken. Er kann über die gesamte Studiendauer hinweg genutzt werden, mit Auszahlungen zwischen 100 und 650 Euro pro Monat.- Vorteile: Langfristige Finanzierungsmöglichkeit, breite Nutzbarkeit.
- Nachteile: Höhere Zinsen bei privaten Banken, mögliche Schuldenlast nach dem Studium.
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Bildungsfonds:
Alternative Modelle wie Bildungsfonds finanzieren das Studium ohne feste Rückzahlungssummen. Stattdessen zahlen Absolventen nach Studienabschluss einen Prozentsatz ihres Einkommens zurück.- Vorteile: Rückzahlung erfolgt nur bei ausreichendem Einkommen, keine feste Verschuldung.
- Nachteile: Abhängigkeit von der Einkommensentwicklung, höhere Kosten bei Spitzengehältern.
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Privatkredite:
Banken bieten auch reguläre Privatkredite an, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diese Kredite sind oft teurer als spezielle Studienkredite und erfordern eine Bonitätsprüfung.- Vorteile: Flexible Nutzungsmöglichkeit, hohe Kreditsummen.
- Nachteile: Hohe Zinsen, keine spezielle Ausrichtung auf Studierende.
Voraussetzungen und Beantragung
Die Bedingungen für einen Bildungskredit variieren je nach Anbieter. Häufige Voraussetzungen sind:
- Einschreibung an einer Hochschule: Ein Nachweis über den Studierendenstatus ist immer erforderlich.
- Alter: Die meisten Kredite sind für Studierende bis 35 Jahre verfügbar.
- Bonität: Während staatliche Kredite unabhängig von der Bonität vergeben werden, prüfen Banken häufig die Kreditwürdigkeit.
Die Beantragung erfolgt in der Regel online oder direkt bei der Bank. Notwendige Unterlagen umfassen:
- Immatrikulationsbescheinigung
- Nachweise über Einkommen (falls vorhanden)
- Identitätsnachweis
Rückzahlung und Zinsen
Die Rückzahlungsmodalitäten unterscheiden sich je nach Kreditform des studentischen Kredits:
- Staatliche Kredite: Meist zinsgünstig und mit einer tilgungsfreien Zeit von bis zu zwei Jahren nach Studienabschluss.
- Bankkredite: Höhere Zinsen, oft mit festen Raten und einer festen Rückzahlungsfrist.
- Bildungsfonds: Einkommensabhängige Rückzahlung über mehrere Jahre hinweg, flexibel angepasst an das tatsächliche Einkommen.
Worauf sollte man achten?
Da ein Kredit in voller Höhe - plus Zinsen! - zurückgezahlt werden muss, sollten erst alle anderen Optionen der Studienfinanzierung gecheckt werden. Wenn es ohne ein Darlehen nicht geht, sollten Studierende bei der Wahl des Kredits mehrere Faktoren berücksichtigen:
- Zinsvergleich: Die effektiven Jahreszinsen sind ein entscheidender Faktor für die Gesamtkosten.
- Flexibilität: Kredite mit einkommensabhängiger Rückzahlung bieten mehr Sicherheit nach dem Studium.
- Schuldenlimit: Es sollte realistisch eingeschätzt werden, wie hoch die spätere Rückzahlungsbelastung ausfallen könnte.
Bildungskredite sind eine sinnvolle Möglichkeit, finanzielle Engpässe während des Studiums zu überbrücken. Die Höhe des Kredits solle dabei so niedrig wie möglich sein, um die Kosten des Studiums zu decken. Die Auswahl des richtigen Kredits hängt von individuellen Bedürfnissen, der Studiendauer und den Rückzahlungsmöglichkeiten ab. Eine gründliche Recherche und ein Vergleich der verschiedenen Optionen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen und die finanzielle Belastung nach dem Studium zu minimieren.

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