Skip to main content

Hochschultypen

Universität, Fachhochschule oder Kunstakademie? Ein Guide durch Deutschlands Hochschullandschaft

Uni ist nicht gleich Uni – für ein akademisches Studium stehen in Deutschland unterschiedliche Hochschultypen mit jeweiligen Schwerpunkten zur Wahl: ob Universität, Fachhochschule oder spezialisierte Hochschulen wie Kunstakademien, Pädagogische oder Technische Hochschulen.

Das Studienangebot in Deutschland wächst Jahr um Jahr und auch die Anzahl der Hochschulen. In 2024 gibt es in Deutschland insgesamt 428 Hochschulen, darunter 109 Universitäten und 215 Fachhochschulen. Hinzu kommen fachspezifische Hochschulen wie Kunst- und Musikhochschulen sowie private und kirchliche Hochschulen. 

Universitäten: Theorie und Forschung im Fokus

Universitäten sind die bekanntesten und ältesten Hochschultypen in Deutschland. Sie legen großen Wert auf eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung und bieten eine breite Auswahl an Studiengängen, die vom Bachelor bis hin zur Promotion reichen. Besonders in den Bereichen Forschung und Lehre spielen Universitäten eine zentrale Rolle. Hier wird vor allem auf theoretisches Wissen gesetzt, was Absolventen gute Grundlagen für akademische oder forschungsorientierte Karrieren bietet.

Fachhochschulen: Praxisnah und berufsorientiert

Fachhochschulen, oder auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften, sind ideal für Studierende, die eine praxisnahe Ausbildung bevorzugen. Die Studiengänge sind oft auf spezifische Berufsfelder ausgerichtet, und viele Programme integrieren Praktika oder Projekte mit Unternehmen. Dies ermöglicht einen direkten Einblick in die Arbeitswelt und fördert die praxisnahe Ausbildung. Besonders in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft und Sozialwesen sind Fachhochschulen stark vertreten.

Pädagogische Hochschulen: Ausbildung für den Lehrerberuf

In einigen Bundesländern gibt es Pädagogische Hochschulen, die sich speziell auf die Ausbildung von Lehrkräften konzentrieren. Sie bieten Studiengänge für das Lehramt an Grundschulen, Haupt- und Realschulen sowie teilweise für Gymnasien an. Die Ausbildung umfasst neben den Fachwissenschaften auch pädagogische und psychologische Module. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der praktischen Lehrerausbildung und der Vorbereitung auf den Schulalltag.

Kunst- und Musikhochschulen: Kreativität und künstlerische Exzellenz

Kunst- und Musikhochschulen sind die richtige Wahl für kreative Köpfe, die sich auf eine künstlerische Laufbahn vorbereiten möchten. Diese spezialisierten Hochschulen bieten Studiengänge in Bereichen wie Bildende Kunst, Design, Musik und Theater. Der Zugang zu diesen Hochschulen ist oft sehr selektiv und erfordert neben der Hochschulreife meist eine spezielle Aufnahmeprüfung. Hier steht die künstlerische Praxis im Vordergrund und die Studierenden erhalten eine fundierte Ausbildung in ihrem jeweiligen Fachgebiet.

Duale Hochschulen: Kombination aus Studium und Berufserfahrung

Duale Hochschulen verbinden theoretische Ausbildung mit praktischer Berufserfahrung. Die Studierenden absolvieren parallel zum Studium eine Ausbildung oder arbeiten in einem Unternehmen. Diese Ausbildungsform wird besonders in Wirtschafts- und Ingenieurberufen geschätzt, da die Absolventen direkt nach dem Studium umfassende Berufserfahrung vorweisen können. Der Studienalltag ist eng getaktet und verlangt hohe Disziplin, bietet dafür aber ausgezeichnete Karriereaussichten.

Theologische Hochschulen: Ausbildung für geistliche Berufe

Theologische Hochschulen widmen sich der Ausbildung von Theologen und geistlichen Berufen. Sie sind meist in kirchlicher Trägerschaft und bieten Studiengänge in den Bereichen Evangelische oder Katholische Theologie. Neben wissenschaftlicher Arbeit liegt ein Fokus auf der praxisnahen Ausbildung, die oft mit praktischen Tätigkeiten in der Kirche oder sozialen Einrichtungen verknüpft ist.

Verwaltungsfachhochschulen: Praxisorientierte Ausbildung für den öffentlichen Dienst

Verwaltungsfachhochschulen bilden Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst aus. Die Studiengänge bereiten auf Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung vor und umfassen praxisnahe Module in Recht, Verwaltung und Management. Absolventen sind häufig bereits während des Studiums im Beamtenverhältnis und werden nach dem Abschluss direkt in den öffentlichen Dienst übernommen.

Hochschulen der Bundeswehr: Spezialisierte Bildung - nicht nur für Soldaten

Die Bundeswehr betreibt eigene Hochschulen, die sich an Offiziere und zukünftige Führungskräfte richten. Diese Hochschulen bieten eine praxisnahe Ausbildung in Bereichen wie Ingenieurwesen, Wirtschaft und Informatik. Die Studierenden verpflichten sich für mehrere Jahre bei der Bundeswehr und erhalten neben der akademischen Ausbildung auch militärische Schulungen. Absolventen sind nach dem Studium für anspruchsvolle Aufgaben innerhalb der Bundeswehr qualifiziert, können ihre Kenntnisse jedoch auch im zivilen Sektor anwenden.

Den passenden Hochschultyp finden

Zunächst sollte überlegt werden, ob eine theoretisch oder eher praktisch ausgerichtete Ausbildung im Vordergrund stehen soll. Universitäten legen großen Wert auf wissenschaftliche Forschung und Theorie und eignen sich für Studiengänge, die eine tiefergehende theoretische Basis und eine akademische Karriere ermöglichen. Fachhochschulen hingegen betonen praxisnahe Inhalte und pflegen enge Verbindungen zur Berufswelt – ideal für eine zügige Integration in das Berufsleben.

Wer Theoriephasen mit praktischer Arbeit kombinieren möchte, könnte ein duales Studium in Betracht ziehen. Hier wechseln sich Studienabschnitte mit beruflichen Tätigkeiten ab, was umfassende Berufserfahrung und oft finanzielle Sicherheit bietet. Für künstlerisch oder kreativ orientierte Studiengänge bieten Kunst- und Musikhochschulen spezialisierte Ausbildungswege. Diese Hochschulen setzen häufig auf Aufnahmeprüfungen, bei denen das Talent im Mittelpunkt steht. Pädagogische Hochschulen bieten hingegen spezialisierte Studiengänge für angehende Lehrkräfte.

Darüber hinaus gibt es spezielle Hochschulen wie Verwaltungsfachhochschulen, die Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst ausbilden, oder Hochschulen der Bundeswehr, die akademische mit militärischer Bildung verbinden. Private und kirchliche Hochschulen bieten oft spezialisierte Studienprogramme und eine intensivere Betreuung, sind jedoch häufig mit Studiengebühren verbunden.

Ein Abgleich zwischen den eigenen beruflichen Zielen, dem gewünschten Lernstil und den Lebensumständen hilft bei der Wahl des geeigneten Hochschultyps. Studienberatung und Erfahrungsberichte von Studierenden bieten weitere wertvolle Orientierungshilfen.

Anbieter des Monats

FOM Hochschule

Bundesweit über 30 Standorte

Studium neben dem Beruf: Als eine der größten Hochschulen Europas mit mehr als 50.000 Studierenden bietet die FOM Hochschule über 60 Bachelor- und Masterstudiengänge aus verschiedenen Hochschulbereichen an. Studiert wird dabei immer in Präsenz: Entweder im Campus-Studium+ oder im Digitalen Live-Studium – inklusive Wechselmöglichkeit.